Neue Anschlussstelle würde gesamten Nordkreis entlasten

06.08.2019

Am Montag war CDU-Landeschef Ingo Senftleben vor Ort

Schönefelds Bürgermeisterkandidaten Olaf Damm wurmt, dass bei der Autobahnabfahrt Kiekebusch nichts vorangeht / Am Montag war CDU-Landeschef Ingo Senftleben vor Ort

Schönefeld/Kiekebusch -

Seine Sommertour führte Ingo Senftleben, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, gemeinsam mit Björn Lakenmacher (MdL) am Montag nach Kiekebusch. Schönefelds Bürgermeisterkandidat Olaf Damm begrüßte beide – auf einer Baustelle. Internethändler Amazon baut in Kiekebusch ein Sortierzentrum. Richtfest der Anlage war im Mai. Parallel soll, orientiert an der Verkehrs- und Engpassanalyse der IHK Cottbus eine Autobahnabfahrt Kiekebusch von der A113 entstehen. Bisher ist nichts passiert.

Es hakt in Potsdam. „Das Land hat noch keine Zustimmung für eine weitere Anschlussstelle erteilt“, informiert Damm. Er fasst den Prozess der zurückliegenden Monate zusammen, in welchem Schönefelds Gemeindevertretung das Vorhaben „neu auf die Gleise gesetzt hatte“. Die Kommunalpolitiker änderten den Bebauungsplan des zwei Jahrzehnte brachliegenden Gewerbegebiets. „Die Neufassung beinhaltet Ausgleichsflächen, geht detailliert auf die Verkehrserschließung ein und berücksichtigt städtebauliche Nachbesserungen. Sie ist unterm Strich nachhaltiger.“ Der Plan sieht eine Fläche von 25 000 Quadratmetern für den Autobahnanschluss vor, von dem – neben den Unternehmen des Gewerbeparks und deren Angestellten – auch die Anwohner von Schönefeld, Waltersdorf, Eichwalde und Zeuthen profitierten. Sie sparen Zeit und Weg. „Die zweite Abfahrt entlastet die bestehende Anschlussstelle Waltersdorf enorm“, sieht es Olaf Damm.

Björn Lakenmacher, Landtagsabgeordneter für Dahme-Spreewald, sagt: „Kommune und Kreis haben ihre Hausaufgaben gemacht, nur die Landesregierung steht auf der Bremse.“ Mit der Brandenburger CDU-Bundestagsabgeordneten Jana Schimke machte er deshalb einen Vorstoß beim Bund und gab das Projekt dem Staatssekretär von Minister Andreas Scheuer auf die Agenda. „Das Ministerium positionierte sich positiv bezüglich dieses wichtigen Vorhabens, um die schwierige Verkehrssituation im Norden des Landkreises zu entflechten“, fasst Lakenmacher zusammen. Der Bund hält an der Zusage fest, die Anschlussstelle Kiekebusch zu bezahlen, sobald der Antrag der Landesregierung dafür vorliege.

„Ein Antrag, auf den wir seit einem Dreivierteljahr warten“, ärgert sich Olaf Damm. Als er Ingo Senftleben die Situation vor Augen führt, ist dieser bestürzt und bekräftigt den akuten Handlungsbedarf auf Landesebene. Kommt kein Signal aus Potsdam, verliert die Gemeinde schlimmstenfalls den Rückhalt des Bundes – nebst der zugesagten Mittel.